Donnerstag, 1. September 2011

Verpasste Chancen.

Jetzt, wo der Transfermarkt sein Fenster geschlossen hat, um für den bevorstehenden Winter ein bisschen Wärme in die eigenen Vierwände zu bekommen, ist es an der Zeit auf die Wochen zurückzublicken, in denen das Leben ohne den Pfiff des Tages, der Sport1 Spieltaganalyse und den geistreichen Kommentierungen von Jörg Dahlmann fast ein wenig sinnlos erschien.


Objektiv betrachtet hat Real Madrid wieder viel zu viel von dem ausgegeben, was sie sowieso nicht haben, also Geld. Barca hat das Triple jetzt für die nächsten 8 Jahre direkt bei der UEFA und der LFP beantragt und Paris St. Germain darf sich jetzt ohne Scham "les citoyens" nennen. Die selbigen aus Manchester haben jede Position im Sturm und Mittelfeld nun 12-fach besetzt, um bei verletzungsbedingten Ausfällen nicht Hals über Kopf in den Abstiegskampf zu geraten - wohl dem, der vorausschauend plant. Von boquerones über burgués zu ciudadanos ist es auch nicht mehr weit, so dass der FC Malaga wohlmöglich bald die Phalanx von "El Clásico" brechen könnte. Arsène Wenger wundert sich, dass man nach dem Verkauf von Cesc Fàbregas und Samir Nasri gegen Manchester United nicht mit gefühlten fünf Mann bestehen kann und hat noch fix Per Mertesacker aus Bremen geholt, um beim nächsten Pflichtspiel die vorgeschriebene Mannschaftsgröße von elf Mann quantitativ und auch qualitativ wieder auf dem Platz aufbieten zu können.


Der FC Bayern hat "oan Neuer" im Kasten und "oan Alten" auf der Bank. Roman Abramowitsch hat es wiederum geschafft - völlig unbemerkt von der Weltöffentlichkeit - eine Franchise-System zu etablieren, um dieses erfolgreich nach Deutschland zu exportieren. Wladimir Illjitsch (Frank) Arnesen bedient sich nonchalant bei seinem früheren Brötchen- und jetzigem Franchisegeber und hofft fortwährend mit seinen kleinen Strolchen doch noch die Gymnasial-Empfehlung zu erhalten. Ob Fußballlehrer Oenning dafür der Richtige ist und der HSV sein Herzblatt wird, entscheidet eher die (die hoffentlich einstellige) Anzahl der Gegentore und die auf dem Spielfeld zurückgelegten Zentimeter der Mannschaft pro Spiel, als Rainhard Fendrich.


Der Meister hat sich nur punktuell mit vielversprechenden Perspektivspielern verstärkt und Horst Held versucht das Chaos aufzuräumen, dass der Hurrican "Felix" - sowohl in finanzieller Sicht, als auch in punkto Kaderzusammenstellung - hinterlassen hat. Im Übrigen entrümpelt Tine Wittler zurzeit auf RTL erfolgreich und mehr oder minder umsonst komplett vom Messi-Syndrom im Mitleidenschaft gezogene Häuser. Dies in Kombination mit Peter Zwegat scheint mir besser auf Schalke zu harmonieren als Rangnick und Raul es wohl jemals tun werden. Wobei mich schon interessieren würde, wie Frau Wittler el señor komplett in Blumen-Deko gehüllt in die IKEA-Aufbewahrungsbox "KNIPSA" drappieren würde.


Wie vorangegangen schon erwähnt, darf einer hier nicht fehlen - Felix Magath. Vielleicht vermag es zu einfach erscheinen auf einem herumzukloppen, der alles zum VFL Wolfburg transferiert, was einmal Rang und Namen hatte und gerade noch so - ohne Unterstützung eines Zivildienstleistenden - mit letzter Mühe geradeaus laufen kann. Bei genauerer Betrachtung muss einem aber Angst und Bange davor sein, dass Magath nicht noch den MTV Giffhorn, seines Zeichens niedersächsischer Landesligist und von der Autometropole gerade einmal 30-Phaetonminuten entfernt, für das Fußballoberhaus nachmeldet, um jedem Mitglied seines Kaders genügend Erstliga-Minuten in Aussicht stellen zu können. Die momentane Kadergröße des VFL lässt wohl selbst einen Roberto Mancini vor Neid erblassen.


Nun ist es an der Zeit zurückzublicken und den verpassten Chancen von Felix Magath nachzutrauern. Folgende Persönlichkeiten hätten dem VFL gut zu Gesicht gestanden und das Gesamt-Arrangement abgerundet:

  • Lothar Matthäus: Will seit Jahren wieder zurück in die Bundesliga und darf bei vakanten Positionen nicht ungenannt bleiben. Komisch nur, dass er sich nicht selbst ins Gespräch gebracht hat.
  • Roberto Carlos: Fühlt sich in Dagestan bestimmt nicht mehr wohl und für ihn wäre es ein Traum, sein 9.998 Pflichtspiel in der Bundesliga absolvieren zu dürfen.
  • Marco Vorbeck: Für Felix Magath holt er bestimmt noch einmal die Schuhe vom Nagel und "trinkt danach einen Sekt vielleicht".
  • Ailton: Erfüllt das Anforderungsprofil des VFL und Magaths zu 100 %, denn "Ich muss an die Zeit nach dem Fußball denken, denn ich kann doch nichts anderes als kicken".
  • Ali Karimi und Angelos Charisteas: Never change a winning team.
  • Paul Freier: Guter Kumpel von Sebastian Schindzielorz, hat jedoch zurzeit Vertrag beim VFL Bochum.

Und zu Guter Letzt darf ein ganz wichtiger Mann in dieser Aufzählung nicht fehlen: Alex Walser. Wer sich jetzt verwundert fragt, wer das überhaupt ist und wo dieser denn zuletzt gespielt hat, dem sei gesagt: nirgends! Zumindest nicht  professionnel und/oder international. Alex Walser ist derjenige, der Felix Magath zurzeit wohl meisten helfen könnte, den keiner hat bisher mehr bewiesen, wie man mit Ramsch Erfolg haben kann, als er. Nicht umsonst fragt er einleitend auf seiner Seite passend und nahezu süffisant  : "Ihr Schnäppchen-Laden läuft schlecht?". Also Felix, auf geht's nach Bad Gandersheim!




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